IICC - Ill and Isolated Children Connected
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Archiv-Website von "IICC - Ill and Isolated Children Connected", das bis 2018 durchgeführt wurde
Ausgangslage
Jährlich müssen sich zahlreiche Kinder in Österreich einem längeren Spitalsaufenthalt unterziehen. In vielen Fällen ist das durch eine schwere bis lebensbedrohende Krankheit bedingt. Wenn auch in den meisten Fällen davon ausgegangen werden kann, dass die Familie eine große Stütze zur Bewältigung der Situation ist, kommen neben der durch die Krankheit selbst bedingten existenziellen Ungewissheit noch folgende Probleme dazu: - Isolation wegen der großen Ansteckungsgefahr
- Phasen der Abgeschiedenheit ohne spezielle Anregung
- Isolation vom Freundeskreis, zur Herkunftsklasse und den Mitpatienten
- Probleme, den Lernfortschritt der Herkunftsklasse mit zu vollziehen.
Die schulische Betreuung der Kinder und Jugendlichen wird von den Heilstättenschulen durchgeführt, die in Kontakt mit den Herkunftsschulen stehen. IKT unterstützter Unterricht kann gerade in diesem Umfeld mit hohen individuellen Betreuungsanforderungen die Effizienz des Unterrichts besonders steigern.
Was bisher geschah .. Das vorliegende Projekt basiert auf den Erfahrungen, die im Rahmen des im Jahr 2004 von der Oö. Landesregierung finanzierten Projektes IICC gemacht wurden. Dabei wurden sowohl die onkologische wie auch die chirurgische Station der Landeskinderklinik Linz mit Laptops und einer Computervernetzung inkl. Einbindung ins Schulnetz versorgt. Die Kinder im Spital konnten über Videokonferenzen mit ihren FreundInnen und KlassenkollegInnen kommunizieren und teilweise sogar am Klassenunterricht teilnehmen. Zugleich hatten sie Zugang zu Bildungsmedien. Eine umfangreiche technische, psychologische und organisatorische Betreuung war ausschlaggebend für den Erfolg des Projektes.
Eine Fortsetzung fand dieses Projekt 2006 in der Ausweitung auf die Heilstättenschulen an den Standorten in Innsbruck und Wels unter dem Namen IICC Austria, welches vom Bundesministerium für Unterricht Kunst und Kultur finanziert wurde. Dabei wurde erstmals auch die Mitarbeit von Künstler aus den verschiedensten Sparten der Kunst unter dem Titel „Kunstraum Krankenhaus" als ein wichtiger Schwerpunkt mit ins Projekt aufgenommen.
In den Folgejahren 2008-2009 wurde dieses Projekt auf die Standorte Wien (Orthopädisches Spital Speising und Wilhelminenspital) und Graz (Uniklinik) ausgeweitet. Neue Schwerpunkte wie E-Learning und ein zweites Mal die Einbindung der Kunst in den Krankenhausalltag vertieften die Projektidee in ihrer Umsetzung.Projektidee und Innovation Neben der Erweiterung um zwei neue Standorte (Wien AKH und Tulln) im Jahr 2010, wurde mit Hilfe der Informations- und Kommunikationstechnik durch frei zu wählende Themenschwerpunkte den Heilstättenschulen die Möglichkeit gegeben, neue Erfahrungen mit dem Einsatz neuer Technologien im projektbezogenen praxisorientierten Unterricht zu machen. Dazu wurden die Heilstättenschulen an den jeweiligen Standorten mit der entsprechenden Hardware und den dazu nötigen Kenntnissen mittels Schulungen ausgestattet.
Die Themenschwerpunkte:
- Digitale Fotografie und Bildbearbeitung
- Digitale Videos und deren Bearbeitung
- Lego Robotics
Darüber hinaus bereichert verstärkt der Einsatz von E-Learning (Moodle) den Unterricht im Krankenhaus.
Das Projekt IICC-Austria wurde im Schuljahr 2011/12 weitergeführt:
In den Heilstättenschulen des Projektes IICC wurden im Rahmen von Workshops die Themenschwerpunkte zu Videografie, digitaler Fotografie und Lego Robotics vertieft, dazu Erfahrungen ausgetauscht, anstehende Probleme und Hilfestellungen zur Problemlösung in pädagogischer, didaktischer und technischer Hinsicht gegeben.Im Schuljahr 2012/13 wurde erstmals der Einsatz von Tablet Computern (ipads) samt darauf installierten Lern-Applikationen im Unterricht der Heilstättenschulen erprobt.
Im Schuljahr 2013/14 wurden speziell für den Einsatz im Unterricht an Heilstättenschulen Learning Apps und Learning Puzzles entwickelt und mit den Schülern und Schülerinnen erfolgreich erprobt.
Im Schuljahr 2014/15 steht nun die ipad-Applikation "Garage Band" zur Förderung der musikalischen Erziehung und Kreativität in den Heilstättenschulen im Mittelpunkt des Projektes.
Im Schuljahr 2015/16 wurden die ipads unter dem Thema "Zeichnen und Malen mit dem iPad" im Bereich Kunsterziehung (Bildnerische Erziehung) an den Heilstättenschulen eingesetzt,
das im Schuljahr 2016/2017 vertieft wurde.Aktuell sind digitale Kompetenzen und das Begreifen der Zusammenhänge und Regelwerke im Hintergrund als wesentliche Fertigkeit, Herausforderung an die Bildung ja sogar als weitere neue Kulturtechnik in aller Munde. Für das Schuljahr 2017/2018 steht daher der Themenkomplex „Informatisches Denken/Computational Thinking“ im Fokus für die Schulungen und Projekte an den Heilstättenschulen im Rahmen der Initiative IICC.
Ziele dieses Projektes sind nun: - Beitrag zur Qualitätssicherung des Unterrichts an Heilstättenschulen und Herkunftsschulen
- Unterstützung des Unterrichts an Heilstättenschulen und Sichtbarmachen und Vernetzung nach Außen
- Ermöglichen von selbst gesteuertem Lernen am Krankenbett
- Unterstützung der Kommunikation zwischen Herkunftsschule und Heilstättenschule
- Unterstützung der Kommunikation zwischen Kindern im Spital und Freundeskreis / KlassenkollegInnen / Familie
- Unterstützung der Kommunikation zwischen isolierten Kindern im Spital
- Stärkung der Selbstkompetenz und Förderung der Sozialkompetenz bei allen Beteiligten
- Erhaltung des sozialen Netzes und Öffnung der Heilstättenschulen nach Außen
- Vermittlung von Lebensfreude durch selbsttätiges kreatives Arbeiten
Mittel / Methoden zur Verwirklichung dieser Projektidee waren und sind: - Entwicklung eines Betreuungskonzepts in organisatorischer, pädagogischer, methodisch didaktischer, technischer und psychologischer Hinsicht inklusive einer Machbarkeitsstudie für einen generellen Einsatz an allen Kinderkliniken und in häuslicher Pflege
sowie Unterstützung aller Heilstättenschulen bei der Umsetzung der o. a. Ziele
- Aufbau eines serverbasierten Informations- und Kommunikationssystems mit folgenden Funktionen:
- Zugang zu Bildungsmedien
- Zugang zu den E-Learning Materialien auf Bildungsservern
- Verwendung der Lernplattform Moodle
- Videokonferenz zwischen Klinik und Schule / privat
- Email und Chat - Ausstattung der Heilstättenschulen mit Hardware (Notebooks, Kameras, Lego Robotics Baukästen, WLAN, Tablet Computer)
- Einschulung der Lehrer und Lehrerinnen im Umgang neuer Technologien zum Einsatz im Unterricht an den Heilstättenschulen
- Unterstützung der Ziele durch Projekte personaler Kunstvermittlung
- Öffentlichkeitsarbeit
- Vernetzung mit anderen Projekten und Aufbau nationaler und internationaler Kontakte